Von Leo Nikolajewitsch Tolstoi wird folgende Geschichte erzählt: Es gehörte zu den täglichen Gewohnheiten des Gutsbesitzers und großen russischen Schriftstellers, sich am Nachmittag im Park zu ergehen, der Natur nachzuspüren und die Gedanken kreisen zu lassen. So war es auch an diesem Oktobertag, an dem die Sonne mit ihren Strahlen das Herbstlaub vergoldete. Welch friedliche Natur! Auf seinem Weg störte ihn eine Schar halbwüchsige Buben, die mit Geschrei durch den Park tobten. Sie hatten sich mit Stöcken und allerlei Gerät bewaffnet. Als sie geradewegs auf Tolstoi zustürmten, sah er zu seinem Entsetzen, dass einige größere auf zwei kleine einschlugen. Mit lauter Stimme gebot er Halt – verlegen und ängstlich versammelte sich die Gruppe um ihn. „Welch schändliche Tat“, herrschte er die Knaben an. „Wollt ihr euch gegenseitig totschlagen?“ „Aber nein, Gospodin“, antwortete ein Junge, der wohl der Sprecher der Gruppe war: „Wir spielen doch nur.“ – „Und wie heißt dieses Spiel?“ fragte der Gutsherr weiter. „Wir spielen Krieg.“ Tolstoi schüttelte energisch den Kopf und entgegnete laut: „Krieg, Krieg – ihr solltet lieber Frieden spielen!“ Missbilligend den Kopf schüttelnd, ging Leo Nikolajewitsch weiter. Auch die Jungen waren still geworden und steckten die Köpfe zusammen. Plötzlich rannte der Sprecher hinter Tolstoi her, zupfte ihn am Ärmel und fragte: „Bitte, Gospodin, wie spielt man eigentlich Frieden?“
(zitiert nach Siegfried Aust: Wie spielt man eigentlich Frieden?)
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Ja, wie geht das mit dem Frieden? Was würden Sie antworten? Manche sind da überfragt und denken da an einen Frieden, der mit Schwachheit, Passivität oder Langweiligkeit gleichgesetzt wird. Und dabei könnte man leicht sagen: Spielt Fangen und Verstecken, macht eine Schatzsuche oder düst mit dem Bike herum, spielt Fußball oder singt, oder spielt eine Runde Activity oder Uno…. also spielt das Leben, ihr braucht nicht das Sterben zu spielen! Gerade in diesen Tagen ist es wichtig, Gedanken des Friedens zu denken und andere Wege zu lernen und zu üben. Und für die Menschen in der Ukraine gilt es zu beten, dass auch sie das Wunder des Friedens wieder erfahren dürfen. Gott möge ihnen helfen und seine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen dazu!
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Allmächtiger, gütiger und barmherziger Gott, mit allen Menschen guten Willens bitten wir um den Frieden in dieser Welt.
Rühre Du die Herzen der Menschen an und gib uns Gedanken des Friedens und der Versöhnung.
Erfülle Du die Menschen mit Ehrfurcht vor dem Leben eines jeden Einzelnen, vor dem Leben aller Völker, Religionen und Nationen und vor dem Geschenk der Schöpfung.
Gib, dass der Wille zum Frieden den Hass überwindet und Rache der Versöhnung weicht.
Lass die Menschen erfahren, dass sie alle Deine Kinder und Geschwister sind, denen Du Deine Liebe schenkst.
Und lass uns selbst in dieser Liebe leben.
Gütiger Gott, mach‘ mich und alle Menschen zum Werkzeug Deines Friedens. Amen.
aus dem Kloster Gut Aich